CDU Stadtverband Eberswalde

ICE im Nahverkehr: Harter Schlag für Pendler

Der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Eberswalde, Sebastian Heimann, äußert sich besorgt über die Entscheidung der Deutschen Bahn, die Anerkennung von VBB-Fahrausweisen, Berlin-Brandenburg-Tickets, Quer-durchs-Land-Tickets und des Deutschlandtickets im Nahverkehrstarif des ICE von Berlin über Eberswalde via Bernau und Angermünde nach Prenzlau ab dem 14. Dezember 2025 zu beenden.

„Anstatt das Angebot aufrechtzuerhalten, werden unsere Pendler sprichwörtlich auf dem Bahnsteig stehen gelassen. Die Leidtragenden sind diejenigen, die jeden Tag zur Arbeit fahren und auf eine funktionierende Eisenbahnanbindung angewiesen sind. Der ICE ist eine wichtige Entlastung für Berufspendler und Inhaber des Deutschlandtickets“, sagt Sebastian Heimann, Vorsitzender der CDU Eberswalde.

Bereits jetzt sind die Pendlerströme zwischen der Hauptstadt und dem Landkreis Barnim sehr hoch: Rund 25.700 Menschen pendeln täglich aus Eberswalde und Bernau zu ihrem Arbeitsplatz nach Berlin. Allein Eberswalde verzeichnet nach aktuellen Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg 11.444 Einpendler.

Die Deutsche Bahn begründet die Kündigung des Beförderungsvertrages mit gestiegenen Fahrgastzahlen im Fernverkehr seit der Einführung des Deutschlandtickets. Die Auslastung habe ein Niveau erreicht, das ohne zusätzliche Kostenzuschüsse der Länder und des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) nicht zu bewältigen sei. Da diese sich bis zuletzt nicht auf eine neue Vertragsgrundlage einigen konnten, wird die Kooperation zum Jahresende 2025 eingestellt.

„Die Gründe der Kündigung sind nicht nachvollziehbar. Hier fehlt es an Transparenz. Die Bahn meint, die ICE-Züge seien überfüllt. Wer jedoch als Berufspendler abends den ICE zurück nach Eberswalde oder Bernau genommen hat, kann oftmals auch das Gegenteil sagen“, so Heimann.

Durch das Kooperationsende müssen Pendler künftig auf die überlasteten Regionalzüge ausweichen, was längere Reisezeiten und mehr Unannehmlichkeiten bedeutet. „Das stellt eine klare Verschlechterung des Angebots dar“, so Heimann weiter. „Pendler aus Eberswalde und Umgebung, die täglich zur Arbeit nach Berlin und zurück fahren, sehen sich mit einem massiven Anstieg der Fahrgastzahlen und einer noch stärkeren Auslastung der Regionalzüge konfrontiert.“

Besonders kritisch bewertet Heimann die Tatsache, dass zugleich die ICE-Halte in Angermünde und Bernau ab dem Winterfahrplan reduziert werden. Während ein zusätzlicher ICE zwischen Berlin und Stralsund angekündigt ist. Reisende müssen künftig entweder nach Berlin-Gesundbrunnen oder Eberswalde fahren, um den Fernzug überhaupt noch erreichen zu können. „Für große Teile der Region bedeutet die Einstellung der ICE-Halte eine ganz klar Verschlechterung – und zwar eine spürbare.“

Auch mögliche Ersatzkonzepte im Regionalverkehr, die derzeit vom VBB geprüft werden, sieht Heimann kritisch: „Es fehlt an Geld, Material und Personal. Die Vorstellung, dass kurzfristig zusätzliche Regionalzüge mit verbesserten Taktzeiten bereitstehen könnten, ist unrealistisch.“

Heimann fordert ein schnelles Einlenken aller Verantwortlichen: „Bund, Länder, Bahn und Verkehrsverbund müssen zurück an den Verhandlungstisch. Unsere Region darf nicht zum Opfer unzureichender Abstimmungen und finanzieller Streitigkeiten werden. Wir haben es hier mit einem echten Infrastrukturproblem zu tun, das die Lebensqualität der Menschen in unserer Region beeinträchtigt. Wir fordern, dass der Nahverkehr auch weiterhin auf die Bedürfnisse der Pendler abgestimmt wird und eine Lösung gefunden wird, um die Nutzung des ICEs weiterhin zu ermöglichen.“